Die Gedenkveranstaltungen zum internationalen Tag der Befreiung am 08. Mai waren rar gesät in Tirol – das Gemeindemuseum Absam führte jedoch eine Exkursion zum alten jüdischen Friedhof in Innsbruck durch.
Der unscheinbare und lange in Vergessenheit gehaltene Ort – heute abseits vom stark frequentierten Spazierweg hinauf zum Alpenzoo gelegen – dokumentiert das weit zurückliegende jüdische Leben in Tirol, denn bereits Anfang des 16. Jahrhunderts gab es diesen kleinen jüdischen Friedhof. Die bisher älteste Spur führt ins Jahr 1503.
Die ältesten Hinweise auf die Anwesenheit von Juden in Tirol gehen aber viel weiter zurück – bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. So ist in Hall bereits 1341 eine Juden gazze (Judengasse) erwähnt.

Der Friedhof ist ein Hinweis auf ein dauerhaftes Leben von Juden in Tirol. Um 1400 ist dann auch in Innsbruck von einer Judengassen die Rede. Bis zu seiner Auflösung 1864 ist dieser Friedhof immer wieder ein Ort, an dem sich Gewalt entlädt; christlicher Antijudaismus und später politischer Antisemitismus führen immer wieder zur Verwüstung und Schändung der Gräber. Somit ist der Ort auch durch seine Zerstörung ein historisches Dokument.
Ein Ort für eine Exkursion am 8. Mai, dem Internationalen Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus.
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